Das umfassende Lern- und Nachschlagewerk zum Thema Homöopathie, gebunden, 1016 Seiten mit farbigen Fotos und Grafiken, Leineneinband mit Schuber und 3 Einlegebändern

Kapitel 4 - Die Klassische Homöopathie nach Hahnemann

In diesem Kapitel wird erklärt:
  • Die Grundlagen der Klassischen Homöopathie nach Hahnemann
  • Die Notwendigkeit der Weiterentwicklung der Lehre Hahnemanns

Hier folgt eine Leseprobe der Seiten 77-81:

Die Grundlagen der Klassischen Homöopathie nach Hahnemann

Dr. Samuel Hahnemann (1755–1843) entwickelte die Klassische Homöopathie. Er hat Wahrheiten und Naturgesetze entdeckt, die dauerhaft gültig sind:

„Des Arztes höchster und einziger Beruf ist, kranke Menschen gesund zu machen, was man Heilen nennt.“ (Samuel Hahnemann, „Organon der Heilkunst“, § 1).

„Das höchste Ideal der Heilung ist schnelle, sanfte, dauerhafte Wiederherstellung der Gesundheit, oder Hebung und Vernichtung der Krankheit in ihrem ganzen Umfange auf dem kürzesten, zuverlässigsten, unnachtheiligsten Wege, nach deutlich einzusehenden Gründen.“ (Samuel Hahnemann, „Organon der Heilkunst“, § 2)

Um dies zu erreichen, betrachtete er die Lebenskraft des Menschen und entwickelte daraus die Grundprinzipien der Heilung.

Die Grundprinzipien der Heilung

  • Heilung ist ein wiederhergestelltes inneres Gleichgewicht des ganzen Menschen und keine Unterdrückung von Symptomen. Heilung kann geschehen, wenn die Lebenskraft des Patienten behandelt wird. Die Lebenskraft ist der innere Motor für alle körperlichen, emotionalen und mentalen Prozesse und sie hat eine Dynamik, die sich bei genauer Beobachtung verstehen und behandeln lässt.
  • Die Lebenskraft lässt sich am besten mit potenzierten Arzneimitteln behandeln. Diese Heilmittel, die durch wiederholtes Verdünnen und Verschütteln (Potenzieren) hergestellt werden, haben eine direkte und energetische Wirkung auf die Lebenskraft.

    „… und alle solche krankhafte Verstimmungen (die Krankheiten) können auch durch den Heilkünstler nicht anders von ihr entfernt werden, als durch geistartige (dynamische, virtuelle) Umstimmungs-Kräfte der dienlichen Arzneien auf unsre geistartige Lebenskraft …“ (Samuel Hahnemann, „Organon der Heilkunst“, § 16)
  • Es gibt nur wenige Ausnahmen, in denen die energetische Behandlung der Lebenskraft nicht ausreicht: Diese sind, wie im Organon S. 50 beschrieben, zum Beispiel Verletzungen, bei denen chirurgische Maßnahmen erforderlich sind im Sinne einer mechanischen Reparatur, wie Einrenken, Wunden nähen, Brüche richten, oder die operative Entfernung von körperlichen oder energetischen Störfeldern wie Zysten, Tumoren oder Steinen (sofern sie der Organismus nicht aus eigener Kraft beseitigen kann).

  • Potenzierte Arzneimittel werden nach dem Ähnlichkeitsgesetz angewendet. Um dieses umzusetzen, entwickelte Hahnemann die Arzneimittelprüfungen am Gesunden und die Repertorisationsmethode.
  • Die tiefere Ursache schlecht heilender Krankheiten sind sogenannte ­Miasmen (Ur-Übel). Sie entstehen durch bestimmte, früher durchgemachte Krankheiten, bleiben als chronische Krankheitsbelastungen im Organismus erhalten und werden sogar weitervererbt. Mit geeigneten homöopathischen Arzneimitteln können diese aber behandelt werden.

Das Wissen der Homöopathie, obwohl schon 250 Jahre alt, bringt auch heute noch die Heilkunde in eine neue Dimension. Vergleichbar ist dies mit den grundlegenden Entwicklungen in der Physik durch die Entdeckungen der Atomphysik und der Relativitätstheorie. Auch hier ist die Erkenntnis gereift, dass alle Abläufe in der Natur und in allem Lebendigen nicht primär körperlicher oder mechanischer Natur sind, sondern sie sind dynamisch und folgen energetischen Gesetzmäßigkeiten. Hahnemann hat dies in der westlichen Medizin erkannt und er kann deshalb als „Einstein der Medizin“ bezeichnet werden. Die universitär gelehrte Medizin mit ihrem beschränkten wissenschaftlichen Denken widersetzt sich weiterhin diesem Verständnis und leidet bis heute an einem Mangel des Begreifens der energetischen Zusammenhänge in der menschlichen Natur.

„Auch heute noch leben die meisten von uns in einer Newton’schen, prä-Einstein’schen Begriffswelt, obwohl die moderne Physik deren Einseitigkeit längst bewiesen hat. Es scheint, daß wir aus Gründen der Schicklichkeit und Tradition weiterhin annehmen, nach nur einer der beiden physikalischen Gesetzmäßigkeiten zu existieren und zu funktionieren, die unser Universum steuern … Die gleichzeitige Existenz dieser beiden Welten hat die Menschen immer bewegt, und sie haben versucht, die eine als religiös und göttlich, die andere als materiell und menschlich zu definieren. Doch beide Welten sind gleichermaßen real und irreal, beide möglicherweise materiell und immateriell.“ (Rima Handley, „Eine homöopathische Liebesgeschichte – Samuel und Mélanie Hahnemann“, S. 101–102)

Krankheit als Zustand einer verstimmten Lebenskraft

Krankheiten haben immer eine Ursache, und Hahnemann hat deren tiefliegendste energetische Ursachen erkannt. Er sah, dass der Organismus im kranken Zustand seine innere Harmonie verliert und beschreibt dies folgendermaßen:

„Wenn der Mensch erkrankt, so ist ursprünglich nur diese geistartige, in seinem Organism überall anwesende, selbstthätige Lebenskraft (Lebensprincip) durch den, dem Leben feindlichen, dynamischen Einfluß eines krank machenden Agens verstimmt; nur das zu einer solchen Innormalität verstimmte Lebensprincip, kann dem Organism die widrigen Empfindungen verleihen und ihn zu so regelwidrigen Thätigkeiten bestimmen, die wir Krankheit nennen, denn dieses, an sich unsichtbare und bloß an seinen Wirkungen im Organism erkennbare Kraftwesen, giebt seine krankhafte Verstimmung nur durch Aeußerung von Krankheit in Gefühlen und Thätigkeiten, …, das ist, durch Krankheits-Symptomen zu erkennen und kann sie nicht anders zu erkennen geben.“ (Samuel Hahnemann, „Organon der Heilkunst“, § 11)

„Einzig die krankhaft gestimmte Lebenskraft bringt die Krankheiten hervor, …“ (Samuel Hahnemann, „Organon der Heilkunst“, § 12)

Hahnemann beschreibt Krankheit als eine „Verstimmung“ (Disharmonie) der Lebenskraft, die ein „geistartiger“ (energetischer, nicht materieller) und dynamischer Prozess ist. Diese dynamische Störung Krankheit äußert sich in Symptomen, die körperlicher, emotionaler oder mentaler Art sein können.
Krankheit entsteht durch eine der Lebenskraft entgegenwirkende („dem Leben feindliche“) Kraft, die „dynamisch“ oder „geistartig“ ist und „also nicht sinnlich zu erkennen“ („Organon der Heilkunst“, S. 25). Zum Beispiel kann sogar ein Wort, eine bloße Information, Krankheiten auslösen: „ein kränkendes Wort, … eine Todes-Prophezeihung“ („Organon der Heilkunst“, S. 40).
Im Organismus kann eine krankmachende Dynamik zwar auch durch materielle Bestandteile, wie Krankheitserreger, Gifte, Medikamente oder falsche Ernährung geweckt werden, aber diese Materie ist nicht der tiefste Ursprung der Krankheit.
Hahnemann schreibt im Organon S. 29, dass Krankheiten nicht „durch Wegschaffung der (angeblichen) materiellen Krankheits-Ursache“ beseitigt werden können, denn „die Abänderung seines Lebens in Gefühlen und Thätigkeiten, die man Krankheit nennt“ wird „hauptsächlich, ja fast einzig durch dynamische (geistartige) Einwirkungen bedingt.“ Im Organon S. 40–41 schreibt er weiter, dass wir bei der Beseitigung der Krankheitsursachen „die geistige Natur unseres Lebens und die geistig dynamische Kraft Krankheit erregender Ursachen“ nicht übersehen dürfen.

Eine Krankheit wird zum Beispiel nicht geheilt, wenn man nur den Erreger aus dem Körper entfernt, sondern erst dann, wenn man die körpereigene Schwäche gegenüber diesem Erreger heilt. Entfernt man nur den Erreger aus dem Körper, führt dies zwar erst zum Verschwinden der Symptome, aber oft folgen Rezidive oder andere Krankheiten. Behandelt man die innere krankmachende Dynamik, kann der Organismus den Erreger selbst vernichten, also seine Schwäche überwinden, und es kommt zu einer nachhaltigen Heilung.

Die Entdeckung potenzierter homöopathischer Arzneimittel

Zur Zeit Hahnemanns wurden in der Heilkunde auch hochgiftige Substanzen, wie Arsen (Rattengift), Mercurius (Quecksilber) oder Belladonna (Tollkirsche) eingesetzt. Um die Nebenwirkungen von solchen Arzneistoffen zu vermindern, forschte Hahnemann an der kleinstmöglichen wirksamen Gabe und verdünnte Arzneistoffe. Das Verdünnen führte ab einem gewissen Grad zu einer verminderten Wirkung, und so entwickelte Hahnemann das Potenzieren: Indem er einen Arzneistoff stufenweise in Wasser verdünnte und anschließend kräftig verschüttelte, verbesserte sich dessen Wirkung sogar, während Nebenwirkungen ausblieben. Er legte für das Potenzieren eines Ausgangsstoffes (Ursubstanz) eine genau festgelegte Art und Weise der Herstellung fest, die sich bis heute in einer standardisierten Herstellung homöopathischer Arzneimittel niederschlägt.

Bei potenzierten Arzneimitteln wird zunächst der Verdünnungsgrad festgelegt. Dieser ist das Mengenverhältnis von Arzneimittelsubstanz zur Verdünnungssubstanz. Stoffe, die nicht löslich sind, werden zunächst mit Milchzucker verdünnt und verrieben (trituriert). Man unterscheidet folgende Verdünnungsgrade:
D (Dezimal)-Potenzen werden verdünnt im Verhältnis 1:9
C (Centesimal)-­Potenzen werden verdünnt im Verhältnis 1:99
LM- oder Q-Potenzen werden verdünnt im Verhältnis 1:49.999
Der Potenzierungsgrad wird in der Bezeichnung meist zuerst genannt.

Anschließend wird die Anzahl der Potenzierungsvorgänge festgelegt und mit (arabischen) Ziffern benannt, zum Beispiel 6, 12, 30, 200. Bei höheren Potenzen werden auch römische Zahlen verwendet: X (= 10), L (= 50), C (= 100), M (= 1000).

Beispiele: Bei einer D30-Potenz wird eine bestimmte Menge des Ausgangsstoffes mit der 9-fachen Menge Wasser verdünnt und anschließend verschüttelt. Von dieser Lösung wird wieder ein Teil mit der 9-fachen Menge Wasser verdünnt und anschließend verschüttelt. Insgesamt wird dieser Vorgang 30 Mal durchgeführt.
Bei einer LM6-Potenz wird eine bestimmte Menge des Ausgangsstoffes mit der 49999-fachen Menge Wasser verdünnt und anschließend verschüttelt. Von dieser Lösung wird wieder ein Teil mit der 49999-fachen Menge Wasser verdünnt und anschließend verschüttelt. Insgesamt wird dieser Vorgang 6 Mal durchgeführt.

Zum Schluss wird die Arzneimittellösung auf Milchzucker-Kügelchen (Globuli) aufgesprüht (das Imprägnieren) oder in eine alkoholische Lösung gebracht.

Potenzierte Arzneimittel sind Energieträger

Betrachten wir potenzierte Arzneimittel physikalisch, so ist ab einer Verdünnung von 10–23 (Avogadro’sche Zahl), die der Potenz D23 entspricht, kein stofflicher Bestandteil mehr enthalten.
Diese Tatsache verleitet den Teil der Menschheit, dessen Weltverständnis ausschließlich auf die materielle Ebene ausgerichtet ist, dazu, Homöopathie generell als „Humbug“ zu bezeichnen und ihr lediglich eine Placebo-Wirkung zuzugestehen. Die vielfältigen Heilerfahrungen mit potenzierten homöopathischen Arzneimitteln lassen jedoch keinen Zweifel daran, dass diese Arzneimittel eine spürbare Wirkung haben, und zwar auf alle Lebewesen (Menschen, Tiere, Pflanzen). Diese Wirkung ist (ab der Potenz D23) rein energetischer Natur.

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