Die Arzneimittel werden in folgenden Unterkapiteln beschrieben:

• Die sieben Arzneimittel-Komplexe im Überblick
• Nosoden: Syphilinum, Tuberkulinum, Medorrhinum, Carcinosinum, Psorinum
• Die Haupt-, Helfer- und Traumamittel der sieben Arzneimittel-Komplexe: Aconitum, Alumina, Arsenicum, Aurum, Barium carbonicum, Belladonna, Bromum, Bryonia, Calcium, Hepar sulfuris, Ignatia, Kalium, Lycopodium, Magnesium, Mercurius, Nitricum acidum, Opium, Phosphorus, Pulsatilla, Rhus toxicodendron, Sepia, Silicea, Stramonium, Sulfur, Thuja
• Mutter- und Milchmittel: Lac humanum, Lac caninum, Placenta, Fruchtwasser, Käseschmiere, Nabelschnur
• Hormone, Hormonregulation
• Arzneimittel zur Heilung körperlicher Traumata: Arnika, Hypericum, Symphytum, Calendula, Cantharis
• Mineralien, Salze und Spurenelemente
• Gifte, Drogen, Medikamente, Strahlen und Allergene
• Weitere Arzneimittel
• Weitere Tiermittel

Hier folgt eine Leseprobe zu Nosoden mit der Beschreibung von Syphilinum und Tuberkulinum (Seiten 452-457):

Nosoden

Nosoden sind homöopathische Potenzierungen von Krankheitserregern oder Krankheitssekreten. Es sind komplexe Heilmittel mit tiefer und umfassender Wirkung, die uns zeigen, dass die gesamte Welt der Keime und Krankheitserreger zwar einerseits eine krankmachende, aber ebenso eine heilsame Wirkung hat.
All die Keime, mit denen ein Mensch in Kontakt kommt, arbeiten eng mit dem Mikrobiom, der Gesamtheit der im Menschen befindlichen physiologischen Keime, zusammen. Sie formen, verändern oder aktivieren das Mikrobiom und damit vielfältige körperliche Prozesse, und sie entwickeln den Menschen und seine immunologischen und emotional-mentalen Kompetenzen weiter.

In der Auseinandersetzung mit Keimen und Krankheitserregern entwickeln sich Lebewesen weiter. – Auch Nosoden aktivieren Immunkompetenzen, wecken tiefe Heilkräfte und stärken für Weiterentwicklungen.

Unser Verständnis von Krankheiten und Krankheitserregern ist deshalb so unzureichend, weil wir zum einen die komplexe und vernetzte Wirkung von Keimen gar nicht verstehen, und zum anderen, weil wir die tiefere Ursache und den tieferen Sinn von Krankheiten oft nicht erkennen. Bei vielen Krankheiten kann zwar ein Keim als „Verursacher“ gefunden werden, aber ob dieser wirklich die tiefste Krankheitsursache ist oder nur die Folgeerscheinung einer noch tieferen krankmachenden Ursache, kann nicht sicher ergründet werden. Nosoden zeigen uns, dass Menschen und ihre Krankheiten ein komplexes, vernetztes und vielschichtiges Geschehen sind.

Beispiel: Nicht jede Herpes-Infektion erfordert den Einsatz von Herpes-Nosoden. – Menschen, die noch nie eine Herpes-Infektion hatten, können trotzdem diese Nosode benötigen.

Wird bei einer akuten Krankheit ein pathogener Keim gefunden, ist meist nicht die Nosode dieses Keims, sondern eine ganz andere Nosode zur bestmöglichen Stärkung der Selbstheilungskräfte nötig. Es genügt also nicht, den Erreger einer Erkrankung in potenzierter Form einzunehmen, denn häufig steckt dahinter eine ganz andere und tiefere Krankheit.

Beispiele: Eine akute Scharlach-Erkrankung wird meist nicht mit der Scharlach-Nosode, sondern mit Syphilinum behandelt. – Das Pfeiffersche Drüsenfieber benötigt zur Selbstheilung nicht nur die Epstein-Barr-Virus-Nosode, sondern auch Carcinosinum.

Nosoden sollten nie „auf Verdacht“ oder aufgrund bestimmter Symptome oder Laborbefunde eingenommen werden. Selbst wenn die Symptomatik für eine Nosode spricht, sollte deren Gabe unbedingt über einen energetischen Resonanztest, zum Beispiel die direkte Körperbefragung, verifiziert werden. Denn Fehlgaben von Nosoden können tiefe Arzneimittelprüfungssymptome verursachen, die in jedem Fall zu vermeiden sind.

In fachgerecht ausgeführten energetischen Resonanztests erschließt sich klar und eindeutig, wie Nosoden am besten eingesetzt werden können.

Nosoden lassen sich unterteilen in:
- Miasmatische Nosoden: Syphilinum, Tuberkulinum, ­Medorrhinum, Carcinosinum, Psorinum
- Impf(stoff)-Nosoden
- Darmnosoden
- Weitere Nosoden, spezielle Nosoden für Tiere

Nosoden sind die stärksten Arzneimittel zur Ausleitung tiefliegender Krankheitsursachen und sie wirken auf körperlicher und emotional-mentaler Ebene.
Die miasmatischen Nosoden sind die am häufigsten eingesetzten Nosoden. Sie haben ein breites Wirkungsspektrum und sie heilen große und arche­typische Krankheitsthemen unserer Menschheit, die in den jeweiligen Kapiteln 7 (Die Syphilinie), 8 (Die Tuberkulinie), 10 (Die Medorrhinum-Belastung), 12 (Die Cancerinie) und 13 (Die Psora) ausführlich beschrieben sind.
Alle anderen Nosoden sind von ihrer Wirkung subtiler, und bei ihnen gibt es kein klar definiertes Wirkungsspektrum, das sich in irgendeiner Weise über den Verstand erschließen ließe. Obwohl sie sowohl bei Beschwerden im körperlichen und emotional-mentalen Bereich, als auch in der tieferen Transformationsarbeit mit HEILUNG IST BEWUSSTSEIN eingesetzt werden, haben sich bei ihnen keine klaren Arzneimittelbilder gezeigt. Dies zeigt uns, dass der Großteil der Nosoden den Teil des Lebens abbilden, den wir zwar bestaunen, aber mit unserem kognitiven Denken nicht analysieren können. Umso großartiger ist die Tatsache, dass wir mit diesen Nosoden heilsam arbeiten können, indem wir energetische Resonanztests (wie die direkte Körperbefragung) anwenden.

Syphilinum (Luesinum)

Syphilinum (Luesinum) ist hergestellt aus dem Sekret syphilitischer Geschwüre.
Abkürzung: Syph., Lues.
Die tiefgreifend reinigende Wirkung von Syphilinum wird mit weiteren Arzneimitteln des syphilitischen Arzneimittel-Komplexes unterstützt.

Die zusammengefasste Heilwirkung von Syphilinum

Syphilinum ist die am häufigsten verabreichte Nosode. Sie stärkt tiefgreifend die Zellneubildung und die Regenerationskräfte und verhilft zu einem positiven, leichteren Lebensgefühl. Die Heilwirkungen sind:

• Bereits in der embryonalen Entwicklung fördert es, wenn es der schwangeren Mutter verabreicht wird, die optimale kindliche Entwicklung und beugt damit Fehlgeburten und Fehlbildungen vor.
• Es stärkt (in Synergie mit Stramonium) Menschen, die Todesangst durchlebt haben, zum Beispiel während einer schweren Geburt, in schweren Krankheiten, bei Unfällen oder seelischen Traumata.
• In der Kindheit ist Syphilinum bei Infekten, Soor und Scharlach-Erkrankungen sehr hilfreich. Es verbessert das kindliche Wachstum besonders im Bereich der tieferen Organe, des Gehirns, der Wirbelsäule und der Knochen und es heilt Wirbelsäulen-Fehlbildungen und nächtliche Wachstumsschmerzen.
• Im Kindes- und Jugendalter heilt Syphilinum innere Schwere, Druck und Leistungsdenken und bringt Kinder, die sich in der Schule sehr anstrengen (müssen), in eine leichtere, freiere und fröhlichere Verfassung. Sind Kinder irgendwann so niedergedrückt von Schule und täglichen Anforderungen, dass sie „keinen Bock“ mehr haben und „alles Scheiße“ finden, bringt auch hier Syphilinum wieder mehr Leichtigkeit und Freude in das kindliche Energiesystem.
• Im Erwachsenenalter bringt Syphilinum Licht ins Energiesystem und wirkt heilsam bei depressiven Verstimmungen, Leistungsdruck und zwanghaftem Arbeiten. Auch existenzielle Sorgen, tiefe Ängste und negative Gedanken verringern sich deutlich mit Syphilinum. Es löst innere Verhärtungen auf und öffnet die mentale Ebene für spirituelle Dimensionen und die emotionale Ebene für Gefühle. Menschen lösen sich aus ihrer materiellen Beschränkung und begreifen immer mehr, dass nicht nur Arbeit und Geld, sondern auch liebevolle, zugewandte Beziehungen und Spiritualität wichtige Lebens­aspekte sind.
• Erwachsene können mithilfe von Syphilinum ihre übermäßige Kontrolle und Angst loslassen und anderen Menschen „auf Augenhöhe“ begegnen. Eltern spüren dann, dass sie ihren Kindern vertrauen können und ihnen Freiheiten geben dürfen. Sie können leichter zulassen, dass Kinder ihr eigenes Leben finden wollen. Vieles wird leichter mit Syphilinum!
• Syphilinum öffnet das Denken und die Wahrnehmung, denn im syphilitischen Zustand sehen Menschen die Welt „wie in Scheuklappen“ und ihr Denken ist dogmatisch, eingegrenzt und negativ. In diesem Zustand glauben sie, dass sich nie etwas verändert und sie haben keine Vorstellung von oder Hoffnung für positive Entwicklungen.



Sie sagen zum Beispiel: „Ich will meinen Mann verlassen, aber das geht nicht, denn im Fall einer Scheidung bekomme ich kein Geld von ihm.“ – „Ich kann nicht kündigen, denn wovon soll ich dann leben?!“ – „Du musst diese Arbeit weitermachen, denn etwas Besseres wirst du in deinem Alter nicht finden.“

• Syphilinum öffnet das Bewusstsein, damit Menschen wieder ihre Möglichkeiten und Freiheiten sehen können und daran glauben, dass diese wahr werden können.
• Im mittleren und höheren Lebensalter stärkt Syphilinum die Zellregeneration und beugt Alterungsprozessen vor. Es hält aber nicht nur die körperliche, sondern auch die emotional-mentale Ebene „frisch“, denn es befreit von rigidem Denken, erlaubt neue Gedanken und Gefühle und lässt neue Möglichkeiten und Freiheiten erkennen.
• In der letzten Lebensphase kann Syphilinum schwere Siechtums- und Sterbeprozesse auf eine leichtere und lichtvollere Ebene bringen. Das Loslassen der materiellen Ebene gelingt besser, wenn das Sterben als ein „Aufstieg ins Licht“ empfunden wird.

Die Leitthemen von Syphilinum:
- Druck: „Ich muss …!“
- Negativität, Depressivität: „Alles Scheiße!“, „Das wird nichts!“
- Schwere, Schwermut: „Ich bin ganz unten …“
- Zerstörung, Tod, Todesangst: „Jetzt ist alles aus!“, „Ich bin kaputt.“
- Beschränktheit, Enge: „Das geht nicht!“
- Macht, Kontrolle und Verhärtung: „Du musst …!“, „Das darfst du nicht …!“

Tuberkulinum, Bacillinum

Tuberkulinum ist hergestellt aus den Sekreten Tuberkulosekranker. Es gibt:
- Tuberkulinum Koch (aus Stämmen des Mycobacterium tuberculosis), Abk.: Tub.
- Bacillinum, Tub. Burnett (menschliches tuberkulöses Sputum und Lungengewebe), Abk.: Bac.
- Bacillinum Calmette-Guérin (Impfserum der Tuberkulin-Impfung), Abk.: B.C.G.
Die tiefgreifend reinigende Wirkung der Tuberkulinum-Nosoden wird mit weiteren Arzneimitteln des tuberkulinischen Arzneimittel-Komplexes unterstützt.

Die B.C.G.-Impfstoffnosode kommt sowohl im tuberkulinischen Arzneimittel-Komplex als auch in den Arzneimittel-Komplexen mit Thuja, Medorrhinum oder Silicea vor, die der Impfbearbeitung dienen.
Weitere seltene Tuberkulinum-Nosoden sind: Tuberkulinum residuum (vakuumgetrocknete Kulturen von Mycobakterium tuberkulosis und bovis), Tuberkulinum bovinum (rinderpathogene Stämme von Mycobakterium bovis), Tuberkulinum avis (hühnerpathogene Stämme von Mycobakterium avium), Tuberkulinum Marmorek (Pferdeserum, beimpft mit Tuberkelbakterien), Tuberkulinum Spengler (Tuberkulinserum von Kaninchen), …

In der Arzneimittelbeschreibung wird nicht zwischen den verschiedenen tuberkulinischen Nosoden unterschieden. Die jeweils maximal ähnliche(n) Tuberkulinum-Nosode(n) zeigen sich eindeutig in der direkten Körperbefragung.

Die zusammengefasste Heilwirkung von Tuberkulinum

Tuberkulinum wird am häufigsten Menschen in jüngerem und mittlerem Lebensalter verabreicht und weniger häufig Menschen in höherem Lebensalter. Es wirkt auf Nervensystem, Knochen und Bewegungsapparat, Immunsystem, Lungen und Schilddrüse. Die Heilwirkungen sind:

• Tuberkulinum hilft in Schwangerschaft und Stillzeit gegen Auszehrung und vegetative Erschöpfung.
• Es wird sehr häufig von Säuglingen und Kindern in den Phasen von Zahnung und Wachstum benötigt, denn es stärkt die Knochen- und Zahnstruktur und den Bewegungsapparat.
• Tuberkulinum hilft bei nervösen, chaotischen, überdrehten und immer zu Unfug und Widerstand aufgelegten Kindern. Sie werden dann innerlich ruhiger, aber auch zugewandter und erreichbarer. Die Konzentration und Reizverarbeitung verbessern sich zugunsten einer mentalen Struktur.
• Tuberkulinum stärkt tiefgreifend die Lungen, den Brustkorb, das Lymphsystem und die Schilddrüse.
• Es stärkt die Knochenstruktur und heilt viele Formen von Demineralisation und Auszehrung. Es ist (in Synergie mit Calcium) das wirksamste Arzneimittel bei Osteoporose.
• Es ist das wichtigste Heilmittel bei Migräne und chronischen Kopfschmerzen.
• Tuberkulinum heilt ein nervöses psychovegetatives Nervensystem mit innerer Unruhe, motorischer Unruhe und emotional-mentalem Überdrehtsein bis hin zu Hysterie. Es hilft dabei, in Gelassenheit und innere Ruhe zu kommen, das Nervensystem zu entspannen und das Tempo zu entschleunigen. Menschen gelangen dann in die heilsame Erfahrung, endlich einmal irgendwo (oder bei sich) anzukommen.
• Tuberkulinum hilft, seine Gedanken und kreativen Ideen besser zu strukturieren und Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden, damit effektives zielgerichtetes Arbeiten in innerer Ruhe und Gelassenheit geschehen kann.
• Tuberkulinum hat eine große Affinität zu Bewegung, zum Unterwegssein und zum Reisen (es heilt auch Reisekrankheit).



Tuberkulinische Menschen fliegen gerne in die entferntesten Länder und besteigen die höchsten Berge. Sie sind Forscher, Entdecker und Pioniere.

Die Leitthemen von Tuberkulinum:
- Freiheitsdrang, Flucht, Fernweh: „Ich muss hier raus!“, „Ich verschwinde mal“
- Boshaftigkeit, Widerstand, Rebellion: Sagt gerne „Nein!“
- Ideenreichtum, Kreativität, Chaos, Geschwindigkeit: „Ich lasse mich nicht bremsen!“, „Ich werde euch zeigen, was geht!“
- Unruhe, Rastlosigkeit: Immer „unter Strom“, schnell „zu Tode gelangweilt“
- Auszehrung, Demineralisation: „Zu Tode erschöpft“
- Angst vor Tod, Alter und Stagnation