Das umfassende Lern- und Nachschlagewerk zum Thema Homöopathie, gebunden, 1016 Seiten mit farbigen Fotos und Grafiken, Leineneinband mit Schuber und 3 Einlegebändern

Kapitel 29 - Heilsame und stärkende Kommunikation mit der Lebenskraft

Es wird ein Bewusstsein für die Macht der Worte und Gedanken vermittelt.
  • Wir können dann fühlen und begreifen, was geschieht, wenn wir heilsame und stärkende Worte aussprechen, denn:
    "Stärkende Worte tun nicht nur dem gut, der sie hört, sondern auch dem, der sie ausspricht." (aus "HOMÖOPATHIE BEWEGT zu Heilung und Wachstum", Seite 953)

Hier folgt eine Leseprobe der Seiten 946-950:

Die Macht der Worte und Gedanken

Unser energetisches Spüren lässt uns immer besser die Energien von Worten und Gedanken wahrnehmen, und wir gehen dann bewusster damit um.

Worte und Gedanken haben eine sehr große energetische Wirkung. Sie durchströmen das emotional-mentale Energiefeld und wirken von dort tief in die körperliche Ebene hinein.

Es gibt Worte oder Gedanken, die sehr tief treffen oder bewegen können und innere Erschütterungen in positiver oder negativer Weise auslösen können. Informationen und Worte können positiv oder negativ beeinflussen, sie können stärken oder schwächen, verwirren, zum Nachdenken anregen oder zu großer Klarheit und erhöhtem Bewusstsein führen.

Negative Gedanken sind Zeichen innerer Belastungen

Anhaltende negative Gedanken und die Benutzung negativer Worte sind Hinweise auf innere Belastungen.

Im syphilitischen Zustand sprechen Menschen in negativer Weise und benutzen auffallend oft das Wort „Scheiße“. – Im tuberkulinischen Zustand werden Worte dazu benutzt, andere zu reizen und „auf die Palme zu bringen“. – Im Thuja-Zustand sprechen Menschen in negativer Weise über sich und sagen: „Ich kann das nicht“, „Ich mache alles verkehrt“.

Wenn negative Gedanken nicht zum Stillstand kommen, beeinträchtigen sie das gesamte Lebensgefühl. Sie hemmen die innere Kraft und bewirken, dass Menschen auch in negativer Weise zu anderen sprechen. Sie können dies aber nicht oder nur wenig bewusst verändern, denn innere Belastungen sind sehr tief verankert. Selbst mit bewusster mentaler Anstrengung können Menschen ihre negativen Energien nicht verändern – sie können nur versuchen, deren negative Kraft zu lindern.

Menschen im syphilitischen Zustand versuchen manchmal, ihre Negativität zu mäßigen, indem sie betonen: „Ich muss optimistisch sein!“, „Wir müssen wieder über positive Dinge reden!“

Die in jedem von uns vielschichtig vorhandenen inneren Belastungen erzeugen sehr machtvolle negative Einstellungen. Die Möglichkeiten, von außen mental darauf einzuwirken, zum Beispiel mit Hinweisen und Ratschlägen zur Selbsthilfe oder mit Gesprächstherapie, sind sehr begrenzt, denn damit gelingt es selten, innere Belastungen tiefgreifend abzulösen.

Die Heilung negativer Gedanken

Maximal ähnliche homöopathische Arzneimittel geben der Lebenskraft einen unnachahmlich tiefen Impuls, die obenliegende innere Belastung loszulassen. Dadurch kommt ein Mensch wieder in Resonanz zu positiven Worten und Gedanken, und zwar ganz von selbst.

Patienten sagen dann: „Ich hatte in letzter Zeit so gute Laune, dass meine Umgebung ganz erstaunt war.“ – „Ich konnte den Ärger über meinen Arbeitskollegen viel besser loslassen. Neulich hatten wir sogar ein gutes Gespräch.“

Im Gespräch mit dem Patienten können wir nach der Gabe der maximal ähnlichen Arzneimittel sehr gut Affirmationen oder Heilsätze einsetzen, die zur Arzneimittelwirkung passen. Sie können sich gleichzeitig mit dem Arzneimittel „einschwingen“, geben zusätzliche Heilungsimpulse und machen dem Patienten die tieferen Ebenen seiner Heilung bewusst. PFEIL Zu jedem Thema innerer Belastungen (Kapitel 7–13) sind passende Affirmationen aufgeführt.

Wenn wir Thuja verabreichen, können wir dem Patienten sagen: „Dieses Arzneimittel erhöht Ihre Selbstliebe und Sie werden spüren, dass Sie gut und richtig sind, so wie Sie sind.“ – Wenn wir Syphilinum verabreichen, können wir sagen: „Es wird viel Altes und Schweres von Ihnen abfallen, und Ihr Lebensgefühl kann leichter und positiver werden.“

Es ist wichtig, zunächst den Patienten umfassend zu stärken, bevor wir in ein weiteres Beratungsgespräch gehen oder seine Fragen klären. Erst mit umfassend gestärkter Lebenskraft ist der Mensch in seiner bestmöglichen inneren Klarheit und empfänglich für positive und heilsame Informationen.

Wie wir mit Worten stärken oder schwächen können

In unserer therapeutischen Arbeit erlangen wir immer mehr Bewusstsein darüber, dass neben den homöopathischen Arzneimitteln auch jedes einzelne Wort, das wir zum Patienten sprechen, eine Wirkung hat. Wir lernen, bewusster und spürender mit unserer Sprache umzugehen, und können die positive Kraft von Worten in vielen Aspekten unserer Arbeit heilsam einsetzen.

Wir benutzen in der direkten Körperbefragung klare und einfache Formulierungen mit positiven Worten.
Wir verwenden im Gespräch mit dem Patienten bewusst positive Worte, die den Patienten aufbauen und stärken.

Jeder Patient, der Hilfe sucht, ist zunächst abhängig vom Wissen der Ärzte und Therapeuten, und er ist deshalb offen und bereit für alle Informationen. Er tut und glaubt zunächst alles, was diese ihm sagen – in der Hoffnung auf Genesung. Dies verleiht Ärzten oder Therapeuten eine große Macht und sie können mit ihrem Tun, aber auch mit ihren Worten sehr viel bewirken – und zwar in jede Richtung.

Wir spüren die schwächende Wirkung negativer Worte
Wenn wir uns tiefer mit der Energetik von Worten beschäftigen und mehr ins Spüren gelangen, werden wir bereits im alltäglichen Sprachgebrauch feststellen, wie häufig unbewusst negative Worte und Sätze gesprochen werden. Wir können wahrnehmen, wie diese schwächend sind und „herunterziehen“. Wenn Menschen Angst, Wut oder Stress haben, sprechen sie häufig, ohne es zu wollen, in negativer Weise.

Menschen sprechen in negativen Prophezeiungen („Das wird doch nichts!“), Vorwürfen (Kannst du nicht besser aufpassen?!“) oder Selbstmitleid („Alle laden ihren Mist bei mir ab!“).

In unserer Gesellschaft sind Themen, die mit Krankheiten, Krisen oder dem Tod zusammenhängen, grundsätzlich negativ besetzt und angstauslösend, und sogar geringfügige Krankheiten können Angst auslösen. Im Bewusstsein der Menschen ist jede Krankheit oder Missempfindung etwas Negatives. Auch „gesunde“ Emotionen werden meist negativ bewertet.

Menschen sagen: „Jetzt bin ich schon wieder krank, das kann doch nicht in Ordnung sein!“ – „Ich habe Fieber. Da muss ich sofort etwas dagegen tun!“ – „Mir ging es ganz schlecht an diesem Tag, ich habe so viel geweint.“ – „Musst du dich so aufregen?!“

Wir können spüren, dass viele Worte, die im medizinischen Bereich verwendet werden, Angst auslösen. Medizinische Fachbegriffe und Krankheitsdiagnosen haben zwar zunächst einen beschreibenden Charakter, aber sobald ein Mensch davon selbst betroffen ist, stresst dieses Wort und kann Angst, Schrecken, Ohnmacht oder Schwäche auslösen. Dieser Stress kann sehr lange nachwirken und sich bei jedem Arztbesuch oder jeder neuen Diagnose wiederholen, und zwar umso stärker, je größer die Angst des Menschen vor dieser Krankheit ist.

Manche Menschen haben große Angst vor einem Schlaganfall oder Herzinfarkt. – Andere haben Angst vor Impfschäden, Krankenhäusern, Spritzen oder Medikamenten. – Manchen machen Krankheiten Angst, weil sie sie mit Behinderungen und Lebenseinschränkungen verbinden. – Patienten im carcinogenen Zustand reagieren überempfindlich und ängstlich auf das Wort „Krebs“, egal, in welchem Kontext es fällt.

Wir können beobachten, dass die Energie eines Patienten nach einem Arztbesuch förmlich kollabieren kann, wenn der Arzt Diagnosen stellt und Befunde mitteilt. Jede destruktive und angstmachende Aussage kann das gesamte Energiesystem tief erschüttern. Die Diagnose einer „unheilbaren“ Krankheit und negative Prophezeiungen bis hin zu Todesprophezeiungen können einem „Todesurteil“ gleichkommen, denn die Aussagen eines Fachmanns sind für viele Menschen die unausweichliche und damit sich selbst erfüllende Wahrheit.

Diese Aussagen können sehr schwächen: „Ihre Blutwerte sind schlecht.“ – „Ihre Bandscheiben sind kaputt.“ – „Ihr Asthma ist chronisch, das wird nicht mehr besser, eher schlechter.“ – „Das kann nicht mehr heilen, Sie werden dafür lebenslänglich Medikamente einnehmen müssen.“ – „Diese bakterielle Infektion kann schnell zu Herz- und Nierenschäden führen.“ – „Es sieht schlecht bei Ihnen aus, die Krebsgeschwulst hat sich vergrößert.“ – „Damit werden Sie nur noch wenige Monate leben.“ – „Dieses Aneurysma kann sehr plötzlich zum Tod führen.“

Hier liegt die Gefahr, aber auch die Chance, denn die Macht der Worte ist groß:

Wir können mit Worten krank machen und einen Menschen „krank­reden“ – aber wir können mit Worten auch heilen und einen Menschen „gesundreden“.

Was als Placebo-Effekt bezeichnet wird, zeigt die Macht der Worte und Gedanken. Wenn der Arzt sagt: „Dieses Medikament hilft gegen Ihre Beschwerden“, wird das mentale Energiefeld in den Glauben versetzt, dass dies stimmt. Alle Energien und inneren Kräfte richten sich darauf aus und arbeiten daran, dass dies eintritt, denn: „Der Glaube versetzt Berge“.
Wenn der Arzt sagt: „Diese Krankheit ist unheilbar“, werden damit die gesamten inneren Heilkräfte in Frage gestellt, als inkompetent dargestellt oder gänzlich geleugnet.

Was tut jemand, zu dem alle sagen: „Du kannst nichts. Du bist nichts. Im Grunde gibt es dich gar nicht.“? Er wird sich zurückziehen, sich schwach und unwichtig fühlen und niemals seine ganze Kraft entwickeln oder gar zeigen. – So ähnlich müssen sich die inneren Heilkräfte angesichts der Diagnose einer unheilbaren Krankheit fühlen.

Mit negativen und schwächenden Worten kann Macht ausgeübt werden
Wir alle kennen den Einsatz von Worten, um andere zu manipulieren. Manipulation ist ein Grundbedürfnis von Menschen, die glauben, dass die Welt am besten funktioniert, wenn Menschen einander gehorchen. Andere zu manipulieren kann auch das Ego befriedigen, das glaubt, mehr wert zu sein, wenn es Macht über andere Menschen hat. Manipulation wird in unserer Gesellschaft vielfach eingesetzt, zum Beispiel in der Erziehung, in Beziehungen und in beruflicher Zusammenarbeit.

Manipulation funktioniert besser, wenn das Gegenüber vorher „klein“ gemacht wird, zum Beispiel mit Schuldzuweisungen, Kritik oder Herabwürdigungen. – In engeren Beziehungen funktioniert Manipulation sehr gut mit (der Androhung von) Liebesentzug oder Verlassenwerden. – In geschäftlichen Beziehungen funktioniert Manipulation sehr gut mit (der Androhung von) finanziellen Einbußen.

Im Verhältnis zwischen Arzt und Patient gibt es von Natur aus ein starkes Machtgefälle, denn der Arzt geht davon aus, dass er am besten weiß, was für die Heilung des Patienten gut ist. Der Patient seinerseits schenkt dem Arzt sein volles Vertrauen. Damit der Patient möglichst unmissverständlich das tut, was der Arzt für gut befindet, werden ärztliche Informationen gerne an angstmachende Aussagen gekoppelt:

„Sie müssen diese Medikamente nehmen, sonst können Sie einen Herzinfarkt bekommen.“ – „Wenn Sie diese Operation nicht machen, wird sich der Krebs weiter ausbreiten, und dann werden Sie nicht mehr lange leben.“ – „Sie müssen diese Spritze haben, damit Sie keine Lungenembolie bekommen.“ – „Wenn Sie Ihr Kind nicht gegen Masern impfen lassen, kann es an einer Hirnhautentzündung sterben.“

So werden Patienten dazu gebracht, auch die Dinge zu tun, zu denen sie sonst nicht so leicht bereit wären, zum Beispiel nebenwirkungsreiche Medikamente einzunehmen, aufwändige Untersuchungen zuzulassen oder Operationen durchführen zu lassen. Mit Angst lassen sich Menschen sehr gut „führen“. Patienten folgen den ärztlichen Anweisungen, um vor „Schlimmerem“ bewahrt zu werden.

Wir haben in unserer therapeutischen Arbeit die große Chance, ein grundsätzlich anderes Verhältnis zwischen uns und dem Patienten aufzubauen. Wir sehen die Heilkräfte des Patienten, mithilfe derer wir erfolgreich therapieren können! Wir arbeiten „Hand in Hand“ mit seinem inneren Heilwissen und sind „auf gleicher Augenhöhe“ zum Patienten. Trotz dieser grundsätzlich positiven Haltung werden wir immer wieder erleben, welch langer Weg es ist, zu einer wirklich heilsamen Kommunikation mit dem Patienten zu gelangen.

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